Thema: Weihwasser und deren Anwendung in der Kirche
https://gloria-patri.de/ARME-SEELEN/Weihwasser
Nach altem Brauch segnet die Kirche das Wasser. Die Priester und die Gläubigen besprengen mit dem Weihwasser die Verstorbenen und ihre Gräber.
Das Weihwasser, mit Glauben und Vertrauen gebraucht, hat überaus große Wirkungen für Leib und Seele und ist ungemein Hilfreich für die Seelen im Fegefeuer.
Wenn du täglich dich selbst und deine lebenden Angehörigen mit Weihwasser segnest, dann laß bitte auch die lieben Armen Seelen im Fegfeuer daran teilhaben. Schenk auch ihnen ein Tröpflein Weihwasser!
"Wenn Liebe gibt, wird Kleines groß", auch ein Tropfen Weihwasser schon.
Ihr lieben Eltern, bitte leitet eure Kinder frühzeitig an,
jeden Abend auch den lieben Armen Seelen Weihwasser zu geben und für sie zu beten. Sie sollen beizeiten Barmherzigkeit lernen und üben.
Quelle: Helft den lieben Armen Seelen, A. M. Weigl
Das Weihwasser
Weihwasser
Beim Eintritt ins Gotteshaus nimmt man Weihwasser und bekreuzigt sich damit. Schon die natürliche Symbolik des Wassers legt nahe, dabei das Verlangen nach innerer Reinigung zu wecken: „Wasche ganz von mir ab meine Schuld! Reinige mich von meiner Sünde!“ (Ps 50, 4)
Zur Fußwaschung beim Letzten Abendmahl sprach Jesus: „Wer ein Bad genommen, braucht sich nur die Füße zu waschen, er ist ja ganz rein.“ (Joh 13, 10)
Das ‚Bad‘ bedeutet das Sakrament der Buße. Wer schwer gesündigt hat, braucht das ‚Vollbad‘ einer guten sakramentalen Beichte. Da würde ein ‚Fußbad‘ nicht genügen.
Beim Weihwassernehmen bitten wir um Reinigung vom ‚Staub der Straße‘, nämlich von den kleinen Sünden und Unvollkommenheiten des Alltags, um - wie Petrus - volle Gemeinschaft mit Jesus zu haben.
Schließlich werden wir an die Riten der Kirchweihe und der Taufe erinnert: So, wie am Tag der Kirchweihe das Gotteshaus mit Weihwasser besprengt und der Altar gewaschen und gesalbt wurde, so wurde auch der Christ durch das Wasser der Taufe grundlegend gereinigt und durch die Salbung mit heiligem Chrisam zum Gottestempel geweiht. Deshalb schreibt der hl. Apostel Paulus: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt? Ihn habt ihr von Gott, und nicht euch selber gehört ihr. Denn ihr wurdet erkauft um einen teuren Preis. So verherrlicht denn Gott in eurem Leib!“ (1 Kor 6, 19 f.)
Taufe
Der überlieferte Ritus der Kindertaufe beginnt gerade an der Schwelle der Kirche. Dort bezeichnet der Priester den Täufling mit dem Kreuz und spricht: „Empfange das Zeichen des Kreuzes auf die Stirn und auf das Herz. Ergreife den Glauben an die himmlische Lehre und wandle so, dass du ein Tempel Gottes sein kannst.“
Eine besonders feierliche Form des Weihwassernehmens ist das Asperges vor dem sonntäglichen Hochamt, bei dem wir singen:
„Besprenge mich, o Herr, mit Ysop, und ich werde rein; wasche mich, und ich werde weißer als Schnee.“ (Ps 50, 9)
„Das Weihwassertröpfchen, das vor dem Sonntagshochamt auf uns niederfällt, will uns eine Predigt halten am Tor der heiligen Feier des Opfers Jesu Christi: Sei stolz, dass du kommen darfst, du getaufter Christ, und danke dem, der dich gerufen hat. Sei demütig, du sündiger Christ, und ehe du kommst, bitte den, der allein das Taufkleid deiner Seele wieder zu waschen vermag, und es wird weißer als der Schnee!“ (Balthasar Fischer, Was nicht im Katechismus stand, S. 50)
Die Kniebeuge und das Schweigen
Die Kniebeuge gilt dem eucharistischen Herrn im Tabernakel. Sie drückt einen inneren Akt des Glaubens und der Anbetung aus. Damit sie echt sei, muss, während man äußerlich das rechte Knie zum Boden beugt, sich auch innerlich das Herz vor Gott neigen.
Alles im Hause Gottes soll Ehrfurcht atmen. Das bewusste Schweigen in der Kirche entspricht der Heiligkeit des Ortes.
https://www.katholisch.de/artikel/37-das-kreuzzeichen
Das Kreuzzeichen ist ein alter christlicher Ritus. Schon die ersten Christen zeichneten mit dem Zeigefinger oder Daumen der rechten Hand ein Kreuz auf die Stirn. Viele Eltern tun das auch bei ihren Kindern, bevor diese morgens das Haus verlassen. Sie möchten ihre Liebsten damit unter den Segen Gottes stellen. Neben diesem kleinen Kreuzzeichen war bald auch das große üblich, bei dem die ausgestreckten Finger der rechten Hand von der Stirn zur Brust und von der linken zur rechten Schulter geführt werden.
Die frühen Christen bekreuzigten sich so bei der Eucharistiefeier. Beide Formen haben bis heute Gültigkeit. Vor der Verkündigung des Evangeliums machen wir das kleine Kreuzzeichen, nach Gebeten und beim priesterlichen Segen das große.
Sinnbild der Erlösung
Der Kirchenlehrer Augustinus (354-430) sah im Kreuzzeichen ein Symbol für die Solidarität mit dem Leiden Jesu Christi. Und Johannes Chrysostomos, einer der vier großen griechischen Kirchenlehrer (349-407), sagte einmal in einer seiner mitreißenden Predigten:
"Wir wollen vielmehr das Kreuz Christi wie eine Krone tragen. Denn durch das Kreuz wird ja unser ganzes Heil vollbracht. So oft jemand wiedergeboren wird, ist das Kreuz dabei; so oft er genährt wird mit jener geheimnisvollen Speise, so oft jemand geweiht wird, so oft irgendeine andere Handlung vorgenommen wird, überall steht dieses Zeichen des Sieges uns zur Seite. Deshalb zeichnen wir es voller Eifer auf die Häuser, Wände und Fenster, auf die Stirn und auf das Herz. Ist es ja doch das Sinnbild unserer Erlösung, unserer gemeinsamen Befreiung, sowie der Güte unseres Herrn. So oft du dich also mit dem Kreuz bezeichnest, beherzige alles, was im Kreuz liegt, dämpfe den Zorn und alle übrigen Leidenschaften. Wenn du dich bekreuzigst, erfülle deine Stirn mit großer Zuversicht, mache deine Seele frei. Man darf das Kreuz aber nicht einfach nur mit dem Finger machen, sondern zuerst mit dem Herzen, voll innigen Glaubens ..."
Das Kreuzzeichen schützte vor Unheil
In der römisch-katholischen Kirche und in den Ostkirchen ist das Kreuzzeichen bei allen sakramentalen Handlungen üblich. Katholiken bekreuzigen sich auch nach dem Gebet. Beim Betreten des Gotteshauses nehmen sie dazu Weihwasser – als Erinnerung an ihre Taufe. In der Volksfrömmigkeit hatte das Kreuzzeichen darüber hinaus eine Unheil abwendende Bedeutung, zum Beispiel bei Gewittern oder anderen Bedrohungen für Haus und Mensch, Stall und Vieh.
Kraft für unseren Weg
Vielen ist das Kreuzzeichen aus Kindertagen vertraut – vom Tischgebet, vom Beten abends an der Bettkante, vom Kindergarten und Kindergottesdienst. Mit dem Kreuzzeichen bekennen wir die Dreifaltigkeit Gottes – als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Es ist Symbol unseres Glaubens und erinnert an den Tod und die Auferstehung Jesu – und daran, dass auch wir einmal nach unserem Tod auferstehen und von Gott liebevoll empfangen werden. Das Kreuzzeichen erinnert uns aber auch daran, dass unser Leben kein gemütlicher Spaziergang, keine Wellness-Oase ist, sondern dass auch wir unser Kreuz tragen müssen, durch Krisen und Krankheiten, durch Schicksalsschläge und Leid, durch Sterben und Tod.
Es schenkt aber auch Kraft, unseren Weg zu gehen im Vertrauen auf Gott. Es möchte uns mutig machen für die vielen Tode und Auferstehungen zu unseren Lebzeiten: das Genesen nach einer schlimmen Krankheit, das wieder Lachen-Können nach einer Zeit der Trauer, die Versöhnung nach einem Streit.
Der Sinn der Handlung
Beim Kreuzzeichen berühren wir zuerst die Stirn. Wir denken an Gott Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der über allem steht. Dann geht die Hand nach unten. Wir denken an Jesus Christus, der sich zu uns nach ganz unten begeben hat. Er kam in einem Stall zu Welt, als Kind armer Eltern. Und er stieg tief hinab in das Reich des Todes, um dann am dritten Tage glorreich aufzuerstehen. Zum Schluss geht unsere Hand nach links und nach rechts. Der Heilige Geist erfasst uns ganz, er hüllt uns wie in einen Mantel und schützt uns mit seiner Liebe und Kraft vor allem Bösen.